In der heutigen Arbeitswelt wird gerne mal über agiles Arbeiten gesprochen.

  • Agilität ist die Zukunft!
  • Ohne Agilität ist man nicht mehr wettbewerbsfähig!
  • Wir müssen schnell agil werden!

Woher kommt der Begriff des agilen Arbeitens?

Hier lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit, um die Herkunft dieses Begriffes und seine Bedeutung zu ergründen. Agiles Arbeiten wurde als neuer Ansatz in der Softwareentwicklung im Jahr 2001 erstmals zusammenfassend in der Methode SCRUM und dem begleitenden „Agile Manifesto“ von Softwareentwicklern beschrieben.

Die Ziele waren schnellere Entwicklungszyklen mit absoluter Fokussierung auf kunden- oder anwenderrelevante Funktionalität/Nutzen. Klassische Entwicklungszyklen sollten aufgebrochen werden, um eine schnellere Anpassung an die sich ändernden Anforderungen des Marktes zu erzielen. Auch war bekannt, dass bei den meisten Softwareentwicklungen von einem Großteil der Anwender nur ca. 20 % der Funktionalität tatsächlich benutzt wurden. Nichtsdestotrotz wurden neue Versionen erst freigeschaltet, wenn das Gesamtpaket fertig war. Dies führte zu langen Entwicklungszyklen und jeweils großen Versionswechseln. Mit dem neuen, agilen Ansatz wurden in jedem kleinen Entwicklungszyklus, der je nach Thema und Team ein bis maximal vier Wochen dauerte, jeweils fertige und lauffähige Mini-Module (minimal viable product) produziert. Dies steigerte die Effizienz der Entwicklung enorm.

Und was bedeutet agiles Arbeiten nun genau?

Bleiben wir beim Beispiel der Softwareentwicklung und des Roll-outs, gehört zum Ansatz des agilen Arbeitens, dass diejenigen Teams, die die operative Umsetzung gestalten, eigenverantwortlich arbeiten. Der Einzelne und die Zusammenarbeit stehen hier über wohl definierten Abläufen. In jedem dieser Teams müssen alle Rollen besetzt sein, um für diese Software den Aufwand zu schätzen und diese zu designen, zu programmieren und zu testen. Dabei arbeitet das jeweilige Team völlig eigenverantwortlich. Im Allgemeinen steigen die Produktionsgeschwindigkeit oder der funktionale Output solcher Teams mit wachsender Erfahrung.

Nur sind diese eigenverantwortlich arbeitenden Teams nicht das einzige, was sich vor dem Hintergrund erfolgreichen agilen Arbeitens dem Prozess anpassen bzw. diesen neu gestalten muss. Es gibt eine Seite (Product owner), die dem Kunden oder dem Markt zugewandt ist und dort sehr präzise die gewünschten Funktionalitäten aus Kunden- oder Endanwendersicht beschreibt und in regelmäßigen Zyklen diese Anforderungen neu priorisiert. Dazu werden unterstützend „Agile Coaches“ eingesetzt, die zum einen die umsetzenden Teams im Prozessrahmen unterstützen, zum anderen Probleme aufnehmen, im Unternehmen ansprechen und beseitigen sowie die regelmäßigen Austauschrunden organisieren und moderieren.

Es gibt noch diverse andere agile Ansätze, die eines gemeinsam haben: Das Umsetzen erfolgt in freiheitlich und eigenverantwortlich arbeitenden eigenständigen Teams. Auch hat sich das Thema des agilen Arbeitens längst in anderen Bereichen außerhalb der Softwareentwicklung etabliert.

Welche Kompetenzen müssen vorhanden sein, um sich in solch einem Umsetzungsteam wohlzufühlen?

Zum einen muss ich natürlich gerne im Team arbeiten. Der tägliche Austausch und die Abstimmung untereinander sind ein wichtiger Erfolgsfaktor.

Auch muss ich bereit sein, für meine Arbeit und für das Team Verantwortung zu übernehmen. Innerhalb solch eines Teams treten alle Themen, die auch unter „normalen Arbeitsbedingungen“ relevant sind, ebenfalls auf und wollen geklärt werden:

  • Wie planen wir unsere Urlaubstage?
  • Was machen wir, wenn jemand kurzfristig erkrankt?
  • Wie gehen wir mit einem Teammitglied um, das nicht die gleiche Leistung bringt wie wir anderen oder die erforderliche Leistung bringt?
  • Was machen wir, wenn jemand neu dazu kommt oder ausscheidet?
  • Wie gehe ich mit steigenden Überstunden um?

Ich muss also über den Tellerrand meiner Fachkompetenz blicken wollen.

Ein Kern der agilen Entwicklung ist es, auch noch sehr spät im Entwicklungsprozess auftretende signifikante Veränderungsanforderungen mit aufzunehmen und zu realisieren. Hier muss ich persönlich auch offen für Veränderungen sein: „Was der Kunde oder Anwender wünscht, ist der Auftrag, dem ich gerne und immer wieder neu folge.“

Ein ganz wichtiger Faktor ist auch die Eigenverantwortung. Traue ich mich, realistische Schätzungen abzugeben, auch wenn der Auftraggeber Druck macht? „Ich habe die drei letzten Nächte fast durchgearbeitet und bräuchte dringend mal eine Pause, aber die Deadline ruft. – Finde ich hier den Mut, dies auch offen zu kommunizieren?“ Ich muss meine Arbeit also selber einteilen. Fällt mir das leicht?

Welche Kompetenzen braucht das Unternehmen?

Hier sind vor allem die früher voll verantwortlichen Führungskräfte gefragt, ihre Bereitschaft, agil arbeitende Teams zuzulassen:

  • Kann ich meinen Mitarbeitern so viel Verantwortung übergeben?
  • Reicht mein Vertrauen in sie?
  • Habe ich die Disziplin, mich aus dem Entwicklungsprozess herauszuhalten?
  • Kann ich Teambeschlüsse akzeptieren, auch wenn ich selber anders entscheiden würde?
  • Kann ich den Prozess zu Sammlung und Priorisierung der fachlichen Anforderungen so gestalten, dass er klar und in der operativen Umsetzung weitgehend autark läuft?
  • Kann ich damit leben, dass sich meine Umsetzungsteams nicht so schnell entwickeln wie ich es mir wünsche?
  • Kann ich ein Umfeld aufbauen, das auf dem höchsten technischen Niveau ist, um meine Entwickler bestmöglich zu unterstützen?

Agilität basiert auf kleinen, autonom und selbstorganisiert arbeitenden Teams. Dies müssen Führungskräfte „aushalten“ und aktiv unterstützen, damit gewinnbringend, effektiv und effizient Leistung erbracht werden kann.

Fazit

Insgesamt ist der Einsatz agiler Umsetzungsmethoden eine Entscheidung, die in einem größeren Kontext getroffen werden muss. Immerhin bricht agiles Arbeiten an vielen Stellen mit traditionellen Organisations- und Projektstrukturen und wagt Neues. Dabei muss nicht das ganze Unternehmen agil werden, aber wenn ich Bereiche agilisieren möchte, dann müssen die Abläufe und Verantwortlichkeiten klar definiert werden.

 

Wenn agil – dann richtig!

Jetzt, zu Beginn des neuen Jahres, setzen wir uns gerne mehr oder weniger realistische Ziele, im privaten und beruflichen Kontext. Gute Vorsätze sind schnell gefasst. Wie klappt es aber mit der Umsetzung? Und macht das Setzen von Zielen überhaupt Sinn?

Es gibt sicher einige unter Ihnen, die schon lange und erfolgreich sowohl mit persönlichen als auch beruflichen Zielen leben und arbeiten. Genauso gibt es diejenigen, die sagen: „Ich brauche keine Ziele, um glücklich zu sein.“.

Beide Haltungen sind richtig. Solange Sie eine persönliche Orientierung, einen inneren Kompass haben, der es Ihnen ermöglicht, Entscheidungen zu treffen. Denn nichts anderes bedingen Ziele, sie geben eine Richtung vor und helfen dabei, das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen: „Investiere ich meine Zeit, meine Kraft, meine Aufmerksamkeit in Aktivitäten, die mir wichtig sind und mich vielleicht auch meinem Ziel näher bringen oder lasse ich mich treiben?“

Ich beschäftige mich mit dem Thema der persönlichen und beruflichen Zielsetzung schon sehr lange. Ich habe definierte Ziele schnell erreicht, sie aber auch oft auf dem Weg ändern, bzw. so anpassen müssen, dass die „neuen“ Ziele zu den ursprünglich gefassten kaum noch Übereinstimmung hatten. Ich konnte auf dem Weg zu meinen Zielen wachsen und auch Grenzen überwinden. Nicht jede überwundene Grenze war auch wirklich gesund für mich. So etwas erkennt man meist in der Nachschau. Auch habe ich Zielen hinterhergejagt, die, als sie erreicht waren, sich nicht als meine „wirklichen“ Ziele herausstellten, weil sie meinen grundlegenden Werten widersprachen. Und hier kommen wir zu einem ganz wichtigen Punkt: Wenn ich meine Grundwerte und meine langfristigen Lebensziele kenne, kann ich diese als Leitbilder meiner kurzfristigeren Zielplanung unterstützend nutzen und so die Erreichung meiner Ziele fördern.

Ein übergeordnetes Ziel setzen

Es hat sich als sinnvoll herausgestellt, Ziele in unterschiedlichen Zeitabschnitten anzusiedeln. Gucken Sie sich die langfristige Planung für die nächsten 3 bis 5 Jahre als Ausgangspunkt an. Dies ist ein guter Zeitabschnitt für alle Lebensbereiche, in denen wir einen Schritt in eine neue Richtung gehen:

  • Was möchte ich nach der Schule machen in der Zeit der Ausbildung oder des Studiums?
  • Wie sollen die ersten Jahre im neuen Job aussehen?
  • Wie soll sich meine Beziehung in den nächsten 3 bis 5 Jahren entwickeln?

Wenn Sie dafür Eckpunkte gefunden haben, eine grobe Skizze erstellen konnten, dann kann dies der Rahmen für eine Jahresplanung sein. Jetzt, zum Anfang des Jahres, ist ein guter Zeitpunkt, genau herauszuarbeiten, was man im bevorstehenden Zeitraum dafür tun kann, seiner Vision näherzukommen, in Richtung der Erreichung der Lebensziele.

Das Jahresziel definieren

So ein Jahresziel fällt nicht einfach vom Himmel. Ich habe mit meinen Klienten (und auch auf mich bezogen) gute Erfahrungen damit gemacht, individuelle Ziele schriftlich zu formulieren. Einmal niedergeschrieben, fühlt man sich dem „Erreichen“ stärker verpflichtet. Ob Sie die klassische SMART-Formel, eine Formulierung nach dem NLP-Sprachmodell oder SMART-O nutzen, ist im Grunde genommen Geschmackssache. Gemeinsam haben diese Beschreibungen folgende Punkte:

  • Beschreiben Sie Ihr Ziel so, als hätten sie es schon erreicht.
  • Achten Sie darauf, dass das Erreichen des Ziels in ihrer Person liegt (in Ihrer Verantwortung).
  • Benutzen Sie eine positive Beschreibung – keine Verneinung!
  • Beschreiben Sie Ihr Ziel so, wie es für Sie stimmig ist. Achten Sie darauf, dabei möglichst alle Faktoren mit zu berücksichtigen. Seien Sie so konkret, eindeutig und präzise wie möglich.
  • Reichern Sie Ihre Beschreibung möglichst mit emotionalen Elementen an.
    Was fühlen Sie? Was sehen Sie? Was riechen sie? Was hören Sie? Machen Sie sich im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild oder einen Filmausschnitt davon.
  • Woran erkennen Sie, dass Sie Ihr Ziel erreicht haben? Was sind die (messbaren) Kriterien?
    Bis wann wollen Sie Ihr Ziel und mögliche Zwischenschritte erreicht haben?
  • Stecken Sie sich ruhig ambitionierte Ziele. Seien Sie mutig!
  • Und nicht zuletzt: Fragen Sie sich, wie gut sich Ihr Ziel mit Ihren verschiedenen Umfeldern (Familie, Beruf) verträgt? Bin ich bereit, den „Preis, den es kostet“, wirklich zu bezahlen?

Fangen Sie einfach an, einen ersten Ziel-Entwurf zusammenzustellen und lassen Sie diesen dann über den für Sie passenden Zeitraum reifen. Manchmal braucht es ein paar Tage, manchmal ein paar Wochen. Dies hängt von Ihrer persönlichen Erfahrung in der Zielearbeit ab und auch von dem Thema, um das es geht. Wenn Sie erst einmal Ihr Ziel definiert und schriftlich festgehalten haben, dann werden Sie feststellen, wie anziehend diese Worte sein können. Je klarer Ihr Bild von der Zielerreichung ist, desto größer ist Ihre Motivation, genau an diesen Punkt zu gelangen.

Schritt für Schritt den Weg gestalten

Wenn Sie Ihr Jahresziel beschrieben haben, können Sie es aufteilen in kleinere Segmente, in Zeiteinheiten oder bestimmte thematische Abschnitte, die sich aus den Inhalten ergeben. Eine sehr große Hilfe ist es immer wieder, zu schauen, welches der nächste mögliche Schritt auf dem langen Weg ist. Wenn uns dieser Schritt bekannt ist, können wir diesen leicht gehen und sind dann bereits auf dem Weg, bzw. in Bewegung. Dies hilft Ihnen, Ihrem Etappenziel Schritt für Schritt – und damit nachhaltig – näherzukommen. Viele kleine Schritte bringen schnell Erfolgserlebnisse, motivieren zum Gehen des nächsten Schritts und verhindern das Scheitern, das schnell einsetzt, wenn man sich unrealistische oder zu vage beschriebene Ziele setzt.

  • Formulieren Sie Ihr Ziel.
  • Schreiben Sie es auf, damit Sie sich der Erreichung stärker verpflichten.
  • Visualisieren Sie für sich die Zielerreichung, so gehen Sie mit einem großen Motivationsschub in die Umsetzung.
  • Und dann gehen Sie etappenweise Ihrem Ziel entgegen.

Am Ende des Jahres können Sie auf Ihren Erfolg anstoßen und wissen, was Sie im nächsten Jahr entweder genau so oder anders machen wollen.

Gehen Sie den ersten Schritt!

 

Zum Ende des Jahres blicken wir gerne einmal zurück. Wie ist das Jahr gelaufen, was habe ich erlebt, was habe ich erreicht? Wenn ich diese Gedanken erweitere um die Frage: „Wofür bin ich dankbar?“, dann können wir ganz viel erst einmal für uns und dann auch für andere tun.

Forschungen haben gezeigt, dass ein Leben mit bewusst gelebter Dankbarkeit uns stärker macht und hilft, schlimme Momente zu überstehen und gegenüber Stress robuster zu sein. Insgesamt wird unser Blick auf unser Leben positiver und langfristig fühlen wir uns wohler. Aus gelebter Dankbarkeit kann sich mitunter eine sehr große innere Kraft entwickeln.

Wie können wir dies kultivieren?

Überlegen Sie sich einfach jeden Abend, bevor sie schlafen gehen, wofür Sie an diesem Tag dankbar sind. Beachten Sie dabei auch vermeintliche Kleinigkeiten. Jede gefühlte Situation der Dankbarkeit zählt:

  • Ich bin dankbar dafür, dass die Bahn heute pünktlich gekommen ist.
  • Ich bin dankbar dafür, dass ich ein nettes Gespräch mit meiner Kollegin hatte.
  • Ich bin dankbar dafür, dass ein Freund ein offenes Ohr für meine Nöte hatte.
  • Ich bin dankbar dafür, dass ich heute ein wohlschmeckendes Essen hatte.
  • Ich bin dankbar dafür, dass ich die Fähigkeiten hatte, eine schwierige Aufgabe zu lösen.

Vielleicht fällt es Ihnen am Anfang schwer, sich an Situationen zu erinnern, für die sie dankbar sind. Je öfter sie dies praktizieren und je stärker Sie diese Dankbarkeit auch innerlich fühlen, desto einfacher wird es Ihnen fallen. Wenn Sie gestern für ein Erlebnis dankbar waren, können Sie das heute immer noch sein. Jede Situation zählt und jedes positive Gefühl, sowohl in der Situation selber als auch in der Erinnerung, wird Ihnen mehr Kraft geben. Es kann auch die Beziehungen zu den Personen, gegenüber denen sie diese Dankbarkeit empfinden, verstärken. Dadurch, dass sie diese Dankbarkeit ausstrahlen, wirken sie „ansteckend“ auf Ihr Gegenüber. Wenn sie jemandem für etwas dankbar sind, dann sagen Sie einfach: „Vielen Dank!“. Und das aus tiefstem Herzen. Denn wenn sie es echt fühlen und genauso transportieren, kommt dieses Gefühl auch bei ihrem Gegenüber an. Denken Sie darüber nach, wie sie sich fühlen, wenn Ihnen jemand für Dinge dankt, die sie für selbstverständlich halten. Kommt dann gleich ein „Nicht dafür“, oder können Sie diese Dankbarkeit auch für sich annehmen? Sie werden staunen, wie schnell sich ihre Sicht auf die Dinge verändern wird, wenn sie den Fokus auf die Dankbarkeit in ihrem Leben richten.

Wir hier im gut entwickelten Europa erfreuen uns so vieler guter Lebensumstände, die für viele von uns eine Selbstverständlichkeit sind. Ich bin selber sehr dankbar dafür, dass ich als Frau in dieser Zeit und in diesem Land leben darf. Frauen können heute völlig frei ihr Leben gestalten, dies war noch in den 1960er- und 1970er-Jahren undenkbar. Die meisten von uns besuchen die Schule so lange, wie sie es für richtig halten, machen eine Ausbildung, die Sie auswählen und gestalten ihr Leben in Selbstbestimmung und Freiheit. Dafür bin ich jeden Tag dankbar. Besonders danke ich meinen Eltern, dass Sie mir immer die Freiheit gelassen haben, meinen Weg zu gehen. Ich konnte immer auf Ihre Liebe und Unterstützung vertrauen.

Wenn Ihnen jemand etwas Gutes getan hat, für das sie dankbar sind, dann sagen Sie es ihm. Sie können das persönlich in einem Gespräch tun, ohne großen Aufwand oder sie machen ein etwas größeres „Projekt“ daraus. Überlegen Sie sich, was genau Ihnen diese Person gegeben hat und schreiben Sie ihr einen Dankesbrief. Nehmen Sie sich Zeit und formulieren Sie die einzelnen Situationen aus ihrer Beziehung, an die Sie sich voller Dankbarkeit erinnern. Erstellen Sie daraus einen liebevollen Brief und übergeben sie ihn an diese Person. Schon während des Schreibens werden Sie viel Kraft tanken und auch die Person, der Sie so wertschätzend danken, wird beflügelt werden.

Ich danke Ihnen, meine lieben Leserinnen und Leser, dass sie bis zum Ende durchgehalten und mir „zugehört“, bzw. alles gelesen haben.

Praktizieren Sie „Dankbarkeit“ in Ihrem Leben und genießen Sie die Folgen.

 

Der Wingwave Coaching Kongress 2019 war vom Thema „Young“ – Arbeiten mit Kindern und dem inneren Kind – bestimmt. Heutzutage ist die Beachtung des inneren Kindes durch viele erfolgreiche Bücher populär. Wie geht es meinem inneren Kind, kann es Heimat finden, muss es geschützt werden, kann ich das „Schattenkind“ retten und vieles mehr sind Fragen, die in der Literatur aufkommen und behandelt werden.

Eine interessante neue Erkenntnis liegt darin, dass Psychologen und Wissenschaftler auf dem Kongress erklärten, wir hätten eher viele innere Kinder in uns – nicht nur „das Eine“. Abhängig vom Alter und der jeweiligen Lebenssituation spiegeln sich diese in unseren Erinnerungen wider.

Viele „innere Kinder“ können auch Chaos im Hier und Jetzt anrichten. Oft kommt man damit nicht alleine zurecht und wundert sich, worin manche Schwierigkeiten ihren Ursprung haben. Ein Beispiel dafür sind negative Erfahrungen in der Kindheit.

Wenn ich in der Kindheit üble Erfahrungen gemacht habe, dann ist ein Umgang damit, eine Pflege oder gar „Heilung“ nicht immer im „Alleingang“ möglich. Effizient und effektiv kommt man mit professioneller Hilfe zur Lösung. Es gibt heutzutage viele Berufe, die sich mit diesem Themenspektrum beschäftigen und den Hilfesuchenden dabei unterstützen können, mit sich und seiner Vergangenheit ins Reine zu kommen. Gerade Coaches erweitern ihr Spektrum zunehmend in der fokussierten Arbeit mit den inneren Kindern ihrer Klienten und Klientinnen.

  • Wie geht es meinem inneren Kind wirklich?
  • Was können wir unabhängig von irgendwelchen Verletzungen oder schlechten Erinnerungen für unser inneres Kind tun?
  • Was lieben Kinder: Herumtoben, Quatsch machen, voll in der Bewegung und dem Tun aufgehen.

Können Sie sich noch daran erinnern, was Sie als Kind geliebt haben? Vielleicht haben Sie am Strand angefangen, eine Burg zu bauen und sich dann mehr und mehr in die „Matschepampe“ vertieft. Oder Sie sind ausgelassen barfuß über eine Wiese getobt. Vielleicht haben Sie sich auch mit Vorliebe in die nächste Kissenschlacht gestürzt.

Wieso machen wir all diese Dinge heute als Erwachsene so selten? So etwas macht man nicht, wenn man Groß ist? Wer sagt das?

Wir können ganz einfach die losgelassene Freude unserer Kindheit erwecken, indem wir wieder Dinge tun, die uns als Kinder das Strahlen ins Gesicht gezaubert haben. Das „bedingungslose“ und unkonventionelle bloße „Tun“ löst Freude auch bei uns Erwachsenen aus, setzt Endorphine frei, gibt uns Kraft – egal, in welchem Setting wir uns befinden.

Fangen Sie einfach mal an, beim Laufen zu hüpfen. Im “Hopserlauf“ verschwinden belastende Gedanken im Nu und Spaß kommt auf. Wenn dann noch ein glucksendes Lachen von innen heraus aufsteigt und sich der Mund zu einem breiten Grinsen verzieht oder sogar ein lautes Lachen zu hören ist, dann wird auch ihr inneres Kind wieder gestärkt.

Auch in der Teamarbeit kann man hier wunderbare Ergebnisse erzielen. In der Gruppe können Sie z. B. ein paar Luftballons aufblasen und damit „spielen“. Hier gibt es viele Varianten: Wenn sie Musik zur Verfügung haben, tanzen Sie einfach paarweise mit einem Luftballon zwischen sich – ohne die Hände einzusetzen. Oder Sie variieren das Ganze, indem alle gleichermaßen dafür verantwortlich sind, dass kein Ballon auf den Boden fällt – ebenfalls ohne Zuhilfenahme der Hände.

Aktivitäten, die dem inneren Kind in uns Freude bereiten, bieten uns Erwachsenen einen Zugang zu Gefühlen, die wir im normalen Alltag nur selten erleben. Gerade diese Gefühle wirken sich auch auf unsere Gedankenwelt aus. Es ist fast so, als wenn eine Sturmbö einmal durch unsere Gedanken fegt. So können wir Gedankenchaos stoppen und uns neu sortieren, Grübeleien beenden, einfach mal den Reset-Button drücken.

Vielleicht fällt Ihnen etwas ein, das sie früher auf Kindergeburtstagen gern gespielt haben. Was machen Sie als Erwachsener heute noch von den Dingen, die sie als Kind mit Freude erfüllt haben?

Seien Sie mutig – probieren Sie es aus. Sie werden überrascht sein.