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Jetzt, zu Beginn des neuen Jahres, setzen wir uns gerne mehr oder weniger realistische Ziele, im privaten und beruflichen Kontext. Gute Vorsätze sind schnell gefasst. Wie klappt es aber mit der Umsetzung? Und macht das Setzen von Zielen überhaupt Sinn?

Es gibt sicher einige unter Ihnen, die schon lange und erfolgreich sowohl mit persönlichen als auch beruflichen Zielen leben und arbeiten. Genauso gibt es diejenigen, die sagen: „Ich brauche keine Ziele, um glücklich zu sein.“.

Beide Haltungen sind richtig. Solange Sie eine persönliche Orientierung, einen inneren Kompass haben, der es Ihnen ermöglicht, Entscheidungen zu treffen. Denn nichts anderes bedingen Ziele, sie geben eine Richtung vor und helfen dabei, das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen: „Investiere ich meine Zeit, meine Kraft, meine Aufmerksamkeit in Aktivitäten, die mir wichtig sind und mich vielleicht auch meinem Ziel näher bringen oder lasse ich mich treiben?“

Ich beschäftige mich mit dem Thema der persönlichen und beruflichen Zielsetzung schon sehr lange. Ich habe definierte Ziele schnell erreicht, sie aber auch oft auf dem Weg ändern, bzw. so anpassen müssen, dass die „neuen“ Ziele zu den ursprünglich gefassten kaum noch Übereinstimmung hatten. Ich konnte auf dem Weg zu meinen Zielen wachsen und auch Grenzen überwinden. Nicht jede überwundene Grenze war auch wirklich gesund für mich. So etwas erkennt man meist in der Nachschau. Auch habe ich Zielen hinterhergejagt, die, als sie erreicht waren, sich nicht als meine „wirklichen“ Ziele herausstellten, weil sie meinen grundlegenden Werten widersprachen. Und hier kommen wir zu einem ganz wichtigen Punkt: Wenn ich meine Grundwerte und meine langfristigen Lebensziele kenne, kann ich diese als Leitbilder meiner kurzfristigeren Zielplanung unterstützend nutzen und so die Erreichung meiner Ziele fördern.

Ein übergeordnetes Ziel setzen

Es hat sich als sinnvoll herausgestellt, Ziele in unterschiedlichen Zeitabschnitten anzusiedeln. Gucken Sie sich die langfristige Planung für die nächsten 3 bis 5 Jahre als Ausgangspunkt an. Dies ist ein guter Zeitabschnitt für alle Lebensbereiche, in denen wir einen Schritt in eine neue Richtung gehen:

  • Was möchte ich nach der Schule machen in der Zeit der Ausbildung oder des Studiums?
  • Wie sollen die ersten Jahre im neuen Job aussehen?
  • Wie soll sich meine Beziehung in den nächsten 3 bis 5 Jahren entwickeln?

Wenn Sie dafür Eckpunkte gefunden haben, eine grobe Skizze erstellen konnten, dann kann dies der Rahmen für eine Jahresplanung sein. Jetzt, zum Anfang des Jahres, ist ein guter Zeitpunkt, genau herauszuarbeiten, was man im bevorstehenden Zeitraum dafür tun kann, seiner Vision näherzukommen, in Richtung der Erreichung der Lebensziele.

Das Jahresziel definieren

So ein Jahresziel fällt nicht einfach vom Himmel. Ich habe mit meinen Klienten (und auch auf mich bezogen) gute Erfahrungen damit gemacht, individuelle Ziele schriftlich zu formulieren. Einmal niedergeschrieben, fühlt man sich dem „Erreichen“ stärker verpflichtet. Ob Sie die klassische SMART-Formel, eine Formulierung nach dem NLP-Sprachmodell oder SMART-O nutzen, ist im Grunde genommen Geschmackssache. Gemeinsam haben diese Beschreibungen folgende Punkte:

  • Beschreiben Sie Ihr Ziel so, als hätten sie es schon erreicht.
  • Achten Sie darauf, dass das Erreichen des Ziels in ihrer Person liegt (in Ihrer Verantwortung).
  • Benutzen Sie eine positive Beschreibung – keine Verneinung!
  • Beschreiben Sie Ihr Ziel so, wie es für Sie stimmig ist. Achten Sie darauf, dabei möglichst alle Faktoren mit zu berücksichtigen. Seien Sie so konkret, eindeutig und präzise wie möglich.
  • Reichern Sie Ihre Beschreibung möglichst mit emotionalen Elementen an.
    Was fühlen Sie? Was sehen Sie? Was riechen sie? Was hören Sie? Machen Sie sich im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild oder einen Filmausschnitt davon.
  • Woran erkennen Sie, dass Sie Ihr Ziel erreicht haben? Was sind die (messbaren) Kriterien?
    Bis wann wollen Sie Ihr Ziel und mögliche Zwischenschritte erreicht haben?
  • Stecken Sie sich ruhig ambitionierte Ziele. Seien Sie mutig!
  • Und nicht zuletzt: Fragen Sie sich, wie gut sich Ihr Ziel mit Ihren verschiedenen Umfeldern (Familie, Beruf) verträgt? Bin ich bereit, den „Preis, den es kostet“, wirklich zu bezahlen?

Fangen Sie einfach an, einen ersten Ziel-Entwurf zusammenzustellen und lassen Sie diesen dann über den für Sie passenden Zeitraum reifen. Manchmal braucht es ein paar Tage, manchmal ein paar Wochen. Dies hängt von Ihrer persönlichen Erfahrung in der Zielearbeit ab und auch von dem Thema, um das es geht. Wenn Sie erst einmal Ihr Ziel definiert und schriftlich festgehalten haben, dann werden Sie feststellen, wie anziehend diese Worte sein können. Je klarer Ihr Bild von der Zielerreichung ist, desto größer ist Ihre Motivation, genau an diesen Punkt zu gelangen.

Schritt für Schritt den Weg gestalten

Wenn Sie Ihr Jahresziel beschrieben haben, können Sie es aufteilen in kleinere Segmente, in Zeiteinheiten oder bestimmte thematische Abschnitte, die sich aus den Inhalten ergeben. Eine sehr große Hilfe ist es immer wieder, zu schauen, welches der nächste mögliche Schritt auf dem langen Weg ist. Wenn uns dieser Schritt bekannt ist, können wir diesen leicht gehen und sind dann bereits auf dem Weg, bzw. in Bewegung. Dies hilft Ihnen, Ihrem Etappenziel Schritt für Schritt – und damit nachhaltig – näherzukommen. Viele kleine Schritte bringen schnell Erfolgserlebnisse, motivieren zum Gehen des nächsten Schritts und verhindern das Scheitern, das schnell einsetzt, wenn man sich unrealistische oder zu vage beschriebene Ziele setzt.

  • Formulieren Sie Ihr Ziel.
  • Schreiben Sie es auf, damit Sie sich der Erreichung stärker verpflichten.
  • Visualisieren Sie für sich die Zielerreichung, so gehen Sie mit einem großen Motivationsschub in die Umsetzung.
  • Und dann gehen Sie etappenweise Ihrem Ziel entgegen.

Am Ende des Jahres können Sie auf Ihren Erfolg anstoßen und wissen, was Sie im nächsten Jahr entweder genau so oder anders machen wollen.

Gehen Sie den ersten Schritt!

 

Wir können jeden Tag unzählige Entscheidungen treffen. Dabei unterscheiden wir kleinere Entscheidungen und Entscheidungen mit großer Tragweite. Meist nehmen wir uns für letztere mehr Zeit; Zeit, die für uns „richtige“ Entscheidung zu treffen. Aber gibt es das überhaupt – die „richtige Entscheidung“? Um das herauszufinden, müssten wir die Auswirkungen aller Alternativen, die in der Zukunft liegen, rückblickend beurteilen. Dies ist uns im Allgemeinen nicht möglich. Vielleicht funktioniert das bald mit weiterer Entwicklung der Quantenphysik – bis dahin müssen wir uns anderer Methoden bedienen.

Die „richtige“ Entscheidung treffen

Im Umfeld der geschäftlichen Entscheidungen wurde in einigen Studien nachgewiesen, dass „erfolgreiche“ Entscheidungen sehr häufig begleitet wurden von glücklichen Umständen. Das mag sich jetzt für erfolgreiche Manager komisch anhören, aber ja, Glück gehört mit zum Erfolg. Und da wir nicht nachprüfen können, ob eine alternative Entscheidung bei gleichen Rahmenbedingungen zum gleichen Erfolg geführt hätte, ist es auch nicht notwendig, nach der perfekten Methode für die beste Entscheidungsfindung zu suchen. Umso wichtiger ist es, Entscheidungen auch zu treffen und sich auf einen Weg festlegen zu können

„Entscheidertypen“

Es unterschiedliche Typen von Entscheidern. Manchen fällt es sehr leicht, Entscheidung zu treffen, egal, ob es sich um kleine oder große Entscheidung handelt, ob es aus einem bekannten oder unbekannten Umfeld ist. Anderen fällt das nicht so leicht; sie fühlen sich bei der Entscheidungsfindung sicherer in Bereichen, in denen sie täglich, aus ihrer Sicht erfolgreich, Entscheidungen treffen. Kommt aber ein neues Thema auf sie zu, kann es sein, dass sie Schwierigkeiten haben, sich festzulegen. Es gibt auch Personen, für die jede Entscheidung eine echte Herausforderung ist. Vor allen Dingen, wenn die Auswahl immer größer wird.

Verstand, Bauch oder Herz?

Die einen sagen, wenn sie die Fakten kennen und logisch darüber nachdenken, also mit dem Verstand an die Fragestellung herangehen, dann gibt es berechenbare Lösungen. Die anderen vertrauen grundsätzlich nur auf ihr Bauchgefühl, ihre Intuition. Wenn man einmal genau hinsieht, dann ist dieses Bauchgefühl auch eher eine Entscheidung, die auf gesammelten Fakten beruht. Nur sind diese Fakten nicht im direkten Zugriff des Verstandes. Sie speisen sich aus den Erfahrungen und Erinnerungen, die wir in unserem Unterbewussten abgespeichert haben, unserem inneren Wissensschatz. Eine dritte Gruppe folgt eher ihrem Herzen. Für sie ist nur dann eine Entscheidung richtig, wenn sie voll und ganz mit ihrem Gefühl und dem Herzen dabei sind.

Am einfachsten ist es natürlich, wenn ich bei einer Fragestellung sowohl von meinem Verstand als auch von meinem Herzen und meiner Intuition in dieselbe Richtung gelenkt werde. Dann kann ich dieser Richtung auf jeden Fall vertrauen. Was mache ich aber, wenn mir alle drei etwas anderes sagen? Natürlich hängt dies von der jeweiligen Fragestellung ab. Je einfacher es mir fällt, grundsätzlich Entscheidung zu treffen, desto einfacher kann ich mich für eine der Varianten entscheiden. Wenn ich immer gut mit meiner logischen Entscheidung gefahren bin, dann werde ich diesen Weg wählen. Wenn mein Bauchgefühl mich in der Vergangenheit gut angeleitet hat, dann kann ich auch hier auf eine solide Basis vertrauen. Und wenn ich grundsätzlich meinem Herzen folge, habe ich auch eine klare Richtung.

Wenn ich eher zurückhaltend bei meinen Entscheidungen bin, dann stellt mich dies vor eine große Herausforderung. In diesem Fall kann man sich jedoch Hilfe von außen holen.; aus der Familie, den Freundes- oder Kollegenkreis oder von anderen Personen, denen man vertraut. Oft kommt man in diesem Dialog zu einer Lösung, zu der man auch aus seinem Innersten heraus ja sagen kann.

Techniken, wie man schneller, einfacher oder besser zu Entscheidung kommen kann, gibt es viele. Welche zu einem passt, muss man ausprobieren. Seitdem die Wissenschaft die „Weisheit des Unterbewusstseins“ verstärkt aufgedeckt hat, akzeptiere ich meine Intuition, mein Bauchgefühl stärker und richte mich häufiger danach.

Probieren auch Sie das einmal aus, wenn sie es vorher noch nicht getan haben.

 

 

In der heutigen Seminar- und Trainingswelt sind Zeitmanagementseminare der absolute Renner. Viele Menschen haben den Wunsch, die Zeit „zu ihren Gunsten“ zu beeinflussen. Aber ist das überhaupt möglich?

Ich sage nein! Oder haben Sie es schon mal geschafft, aus einer Zeitstunde mehr als 60 Minuten herauszuholen? Sicher nicht. Gefühlt vielleicht ja, aber absolut gesehen lässt sich der Ablauf der Zeit heute und mit normalen Mitteln nicht beeinflussen. Was Sie sicher schon mal erlebt haben, ist, dass die gefühlte Zeitdauer eine andere sein kann, als die absolute (Zeitdauer). Sie können sich sicher an Situationen erinnern, in denen eine Stunde wie im Flug vergangen, die Zeit einfach so durchgerauscht ist und man gar nicht gemerkt hat, wie spät es auf einmal geworden ist. Umgekehrt kennen Sie sicher auch solche Situationen, in denen jede Sekunde ganz zäh vorübergeht und man den Eindruck hat, die Zeit stehe still. Was unterscheidet diese beiden Situationen? Sie unterscheiden sich in dem, was wir tun und was wir für die Zukunft erwarten.

Da wir Dank dieser Betrachtung jetzt wissen, dass wir die Zeit nicht wirklich beeinflussen können, was macht dann die Attraktivität dieses Wunsches, die Zeit zu managen, en Detail aus?

Die Perspektive macht‘s

Viele von uns haben so viel um die Ohren, dass ein normaler 24-Stunden-Tag nicht auszureichen scheint. Und genau das ist der springende Punkt. Wenn wir weniger zu tun haben oder erledigen wollen, als wir Zeit zur Verfügung haben, dann haben wir keinen Wunsch danach, die Zeit zu beeinflussen. Meist ist es jedoch so, dass in unserem Alltag die Anforderung an uns immer weiter zunehmen. Mit der Digitalisierung und der Globalisierung dreht sich das Rad der Geschichte immer schneller. Uns geht scheinbar die Zeit aus. Was können wir also tun?

Wie so oft liegt es zu einem Großteil an uns, wie wir mit unserer Zeit umgehen:

  • Wo setze ich meine Zeit ein?
  • Wem schenke ich meine Zeit?
  • Wer stiehlt mir meine Zeit?
  • Wo verschwende ich meine Zeit?

Was haben diese Fragen gemeinsam? – Ich entscheide über meine Zeit!

Und die Moral von der Geschicht‘

Auch, wenn viele Stunden des Tages für uns fremdbestimmt sind, durch Schule, Ausbildung, Beruf, so liegt es doch immer an uns, wie wir diese Zeiten erleben und auch wie wir die Zeit „drumherum“ für uns nutzen. Und hier gibt es genau eine Person, die das beeinflussen kann – Sie selbst. Das ist es, was Sie in Seminaren oder Coachings erlernen sollten. Nur Sie selbst können Ihren Zeiteinsatz und das damit verbundene Gefühl beeinflussen:

  • Investiere ich die Zeit in zusätzliche Lerngruppen oder tobe ich mich lieber auf dem Sportplatz aus, was unter anderem für unser Gehirn auch sehr zuträglich ist?
  • Erledige ich auf der Arbeit noch schnell ein paar Tasks, was in Überstunden mündet, oder verbringe ich genau diese Zeit lieber mit Freunden?
  • Kümmere ich mich jede freie Minute darum, dass es meiner Familie gut geht oder sorge ich mich auch um mich, dass es mir auch gut geht, ich stark genug bin, um alle zu unterstützen?

Es gibt nur eine Person, die diese Entscheidungen treffen kann – das sind Sie! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen genügend Muße für alles, was Sie zeitlich zu managen haben.